Realschullehrkräfte und Betreuerinnen lernten richtiges Verhalten bei Gewalt und Mobbing

Handfeste Übungen und praktische Tipps, die sie ihren Schülern weitergeben können, lernten Pädagogen der Realschule Oberroning bei der zweitägigen Lehrerfortbildung „Pack’ ma’s“ kennen. Dozenten bzw. „Täter“ waren Kriminalhauptkommissar Ralph Kappelmeier, der das Präventionsprogramm mit konzipiert hat und Dipl.-Psychologe Oliver Vogelhuber aus München. Beide engagieren sich in ihrer Freizeit für Gewaltprävention und Opferschutz bei der Dominik-Brunner-Stiftung.

Das Projekt "pack ma's" wurde für Schulen konzipiert und besteht aus vielen kleinen Schritten. Die Themen "Gemeinschaft und Vertrauen" setzten zunächst die Grundlage für die Problematik "Gewalt und Zivilcourage". Die Teilnehmer erhielten konkrete Hinweise zur Früherkennung und zur Vermeidung von Gefahrensituationen.

Die Lehrkräfte wurden in die Lage versetzt, die Inhalte des ausgereiften Konzepts in Rollenspielen auszuprobieren. Im Anschluss erfolgte stets eine intensive Nachbesprechung des Erlebten und schließlich wurden aus den gemachten Erfahrungen gemeinsame Vereinbarungen erarbeitet. Für die Umsetzung bei den Jugendlichen kommt dieser Bereich eine besondere Bedeutung zu, denn die Regeln kommen nicht von den Autoritäten, sondern aus den eigenen Reihen.

„Ein geiles Handy hast Du!"

„Geiles Handy, gib’ uns das Handy“, forderten die Moderatoren Kappelmeier und Vogelhuber im Rollenspiel „Bus“ von einem "Jugendlichen", der in der letzten Reihe sitzt. Ziel der Übung war das frühzeitige Erkennen und Vermeiden möglicher Bedrohungssituationen und das Erlernen eines sinnvollem Opfer- bzw. Helferverhaltens.

Das Gemeinschaftsspiel „Floßfahrt“ diente der Förderung von Kommunikation untereinander. In der Übung "Vertrauensfall" erkennen die Mitspieler, dass man durch eine gute Gemeinschaft auch eigene Ängste überwinden kann. Dabei musste sich ein Teilnehmer in die Armen der anderen fallen lassen.

In weiteren Rollenspielen führten die Moderatoren verschiedene Formen von Gewalt und Mobbing vor und erklärten, wie man mit Schwierigkeiten umgeht. Sinnlos sei ist, in aussichtsloser Situation den „Helden“ spielen zu wollen. Wer in einer dunklen Gasse von einem Unbekannten bedroht wird, habe nur eine Möglichkeit – zu flüchten.

Organisiert wurde die Fortbildung vom Sicherheitsbeauftragten der Schule, Dr. Jürgen Friedrich. Er hatte das Projekt „Pack ma‘s“ der Dominik-Brunner-Stiftung und des Bayerischen Lehrerinnen- und Lehrerverband zum Thema Zivilcourage und Gewaltprävention kennen gelernt und an die Oberroninger Schule geholt. Über die Umsetzung der Inhalte bei den Schülerinnen und Schülern werden sich die Lehrkräfte zu gegebener Zeit beschäftigen.

Marianne Schmid