Zukunftsmusik anstatt Baulärm
Mit einem festlichen Gottesdienst und einem anschließenden Empfang ist Norbert Hintermeier offiziell als neuer Schulleiter der Realschule Oberroning in sein Amt eingeführt worden. Rund 117 Tage nach Beginn seiner Tätigkeit an der Schule kamen Gäste aus Kirche, Schule, Politik und Familie zusammen, um diesen besonderen Moment gemeinsam zu feiern.
Der Gottesdienst stand unter dem Leitgedanken „Spuren im Sand hinterlassen“. Auf einem großen Plakat brachten Lehrerinnen und Lehrer ausgeschnittene Fußspuren aus Papier an, als Symbol für das, was Menschen durch ihr Tun bewirken. Grundlage war ein Foto des Sandbergs vom Spatenstich für die anstehenden Baumaßnahmen.
Pfarrer Hubert Bartel aus Windischeschenbach, Onkel der Ehefrau von Norbert Hintermeier, stellte in seiner Predigt heraus, dass es Neugier, Offenheit, Mut und Gelassenheit braucht, um die eigenen Talente einzusetzen und dadurch Spuren zu hinterlassen. Gemeinsam mit Pfarrer Saju Thomas zelebrierte er den Gottesdienst.
Familie, Musik und viele Gäste
Zur Amtseinführung war Hintermeiers Familie vertreten. Gemeinsam mit seiner Frau und der kleinen Tochter lebt er in Pfettrach; Familienmitglieder aus Teublitz waren ebenfalls angereist. Eine besondere Rolle übernahm sein Vater, der als Organist an der Orgel den Gottesdienst musikalisch mitgestaltete.
Die musikalische Gesamtleitung lag in den Händen von Musiklehrerin Lisa Inderst, die sowohl mit der Schulgemeinschaft musizierte als auch solistisch sang. Ebenso wirkten Bläserinnen und Bläser der Lehrerschaft mit und bereicherten sowohl den Gottesdienst als auch den Festakt.
Durch den offiziellen Teil führte Konrektor Wolfgang Maier. Zahlreiche Grußworte machten deutlich, wie groß die Wertschätzung für den neuen Schulleiter ist. Stellvertretender Landrat Alfons Satzl, der stellvertretende Rottenburger Bürgermeister Laurentius Seidl, Vertreter des Elternbeirats, des Fördervereins und der Mitarbeitervertretung richteten ihre Glückwünsche an Norbert Hintermeier. Immer wieder wurde ein Satz aufgegriffen: „Ein Mathe- und Musikfan übernimmt.“
Christian Ceglarek, Ministerialbeauftragter für die Realschulen in Niederbayern, betonte in seinem Beitrag, wie gut Musik, Glaube und Pädagogik zusammenpassen. Dieses Zusammenspiel bezeichnete er als „schönen Dreiklang“ und erinnerte daran, dass Schulleitung nicht darin bestehe, das lauteste Solo zu spielen, sondern gemeinsam zu gestalten.
Talente nutzen – Schule gestalten
Günter Jehl, Direktor der Schulstiftung der Diözese Regensburg, nahm die offizielle Amtseinführung vor. Mit Geschenken und einem Augenzwinkern machte er sichtbar, wie vielfältig die Aufgaben eines Schulleiters heute sind. Neben pädagogischer Führung brauche es Kenntnisse, die an Berufe wie Mediziner, Jurist, Architekt, Bauleiter, Elektriker oder Statiker erinnern. Und das gerade mit Blick auf die bevorstehenden Sanierungs- und Baumaßnahmen am Schulgebäude.
Zugleich hob Jehl hervor, dass Norbert Hintermeier auf ein engagiertes Umfeld trifft: Schülerinnen und Schüler, Eltern, Lehrkräfte und das Team der im gleichen Haus untergebrachten Mittelschule hätten in den ersten Wochen bereits gezeigt, dass sie die Zusammenarbeit als harmonisch und bereichernd erleben.
Auch die Schülermitverantwortung (SMV), vertreten durch Nina Katic und Miraella Wallrapp, wandte sich an den neuen Schulleiter. Sie unterstrichen, wie stolz die Schülerschaft darauf ist, dass die Realschule Oberroning den Titel „Schule ohne Rassismus“ trägt und als Umweltschule ausgezeichnet ist. Entsprechend formulierten sie den Wunsch, den Außenbereich der Schule nachhaltig weiterzuentwickeln und sagten ihre aktive Unterstützung zu.
Am Ende des Festakts ergriff Norbert Hintermeier selbst das Wort. Er bedankte sich bei seiner Familie sowie bei den vielen Menschen, die ihn auf seinem bisherigen Weg begleitet haben. Besonders freute er sich darüber, dass Kolleginnen und Kollegen seiner früheren Schule, der Erzbischöflichen Mädchenrealschule Heilig Blut in Erding, zur Amtseinführung angereist waren.
Mit Blick auf den bereits erfolgten Spatenstich sagte er, noch sei kein Baulärm zu hören. Wenn es aber soweit sei, wolle er diesen nicht als Störung verstehen, sondern als „Zukunftsmusik“. Musik bedeute für ihn weit mehr als Klang: Sie lebe von Beziehungen, Zusammenspiel und gegenseitigem Zuhören. In diesem Sinne äußerte er die Zuversicht, dass der gemeinsame Weg an der Realschule Oberroning gut verlaufen und viele sichtbare Spuren hinterlassen werde.
Claus Englhardt